Isabelle McEwen wurde 1954 in Montréal, Kanada, geboren.

Nach einem Medienwissenschaften-Studium an der Concordia University ging sie nach Hamburg, wo sie an der Theaterakademie Musiktheater-Regie studierte. Danach war sie zwei Jahre als Regieassistentin von Jérôme Savary tätig.

1988 gründete sie die New Opera Box, eine freie Gruppe, die sich zeitgenössisches Musiktheater widmete. Bis 1993 entstanden einige Aufführungen, darunter zwei deutsche Erstaufführungen.

In den 1990er Jahre wandte sie sich experimentellen Formaten und Arbeitsweisen zu. Sie machte erste Performance-Projekte, u.a. mit dem bildenden Künstler und Architekten Leonard Dax.

2005 entstand die multimediale Performance „HURE“ nach dem Roman von Nelly Arcan. Der gleichnamige Kurzfilm, den sie als Teil der Performance drehte, lief weltweit auf Festivals und bekam einen ersten Preis. Zwei weitere Kurzfilme entstanden aus dem Material der Performance.

2011 promovierte sie im Fach Medienkultur an der Universität Hamburg. Seitdem ist sie dort als Lehrbeauftragte tätig.

2016 inszenierte sie „Bloody Niggers!“, ein Stück von Dorcy Rugamba, das auf radikale Weise die Geschichte des Kolonialismus erzählt. Die Gruppe aus Europäern und Afrikanern, die an der Produktion beteiligt war, schloss sich zur Compagnie Follown & McEwen zusammen. Es entstanden mehrere Performances.

Mit „Bloody Niggers!“ fing auch eine fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Schlagzeuger Dirk Achim Dhonau. Mit ihm erarbeitete sie u.a. eine Trilogie, deren zwei ersten Teile „Tatort Kunst“ und „Tatort Demokratie“ 2019 Premiere hatten. Das zweite Stück wurde im Rahmen der Veranstaltungen zum 100. Jubiläum der Universität Hamburg aufgeführt. Der letzte Teil der Trilogie, „Nach der Pest“, entstand während der Pandemie und kam im Oktober 2021 zur Aufführung.

Inszenierungsliste (Auswahl):
„Nach der Pest“, Hamburger Sprechwerk 2021
„Tatort Demokratie“, Universität Hamburg, 2019
„Tatort Kunst“, Hamburger Sprechwerk, 2019
„Bloody Niggers“ von Dorcy Rugamba, Hamburger Sprechwerk 2015
„Van Goghs Schmetterling“, Lichthof Theater, 2013
„HURE“ nach N. Arcan, Hamburger Sprechwerk, 2005
„Ubu“, von Andrew Toovey, Opera stabile, 1993
„Die Zauberflöte“ von W.A. Mozart, Mitteldeutsches Landestheater Wittenberg, 1991
„Greek“ von M.A. Turnage, Kampnagelfabrik, 1989
„Trois contes de l’honorable fleur“ von M. Ohana, Opera Stabile, 1988