Vortragsreihe im Wintersemester 2024-25
Technologien und das Theater
Kunst entsteht dort, wo im Spiel Gedanken und reale Welt aufeinander treffen und es ist der technologische Kontext, der entscheidet, was entsteht. Im Falle des Theaters spielten immer wieder Überlegungen um den Theaterbau eine zentrale Rolle, doch schon in der Antike wurden Theatermaschinen konzipiert. Barocke Theaterspektakel wurden häufig für ihre überwältigenden Effekte und wunderbaren Technologien gefeiert. Die Elektrifizierung des Theaters im ausgehenden 19. Jahrhundert, seine wachsende Mediatisierung im 20. Jahrhundert und seine Digitalisierung in den letzten zwanzig Jahren ließen die Verschränkung von Theater und Technologie noch enger werden. Es gab Zeiten, in denen eine Rückkehr zu einem „armen Theater“ gewünscht wurde, aber Technologie übt heute im Gegenteil eine enorme Faszination aus. Sie ist deshalb auch das Thema einiger Aufführrungen, die als Selbstreflexion aber auch als Reflexion über die Welt, die wir erschaffen, zu verstehen sind. Das Theater schafft einen Raum des „Sehens, Hörens, Fühlens und Denkens“, schreibt Joachim Lux, der Intendant des Thalia Theaters. In diesem Raum, schreibt Karin Beier, die Intendantin des Schauspielhauses, kann das Theater „jenseits der sich verengenden Horizonte“ unserer politischen Wirklichkeit „das Unwahrscheinliche aufscheinen lassen“, und nichts ist unwahrscheinlicher als die Art und Weise, in der sich durch Technologie unsere Welt verändert. Dies und mehr wird am Beispiel aktueller Inszenierungen auf den Hamburger Bühnen in den Vorträgen untersucht. Zu der Veranstaltung gehören auch zwei Theaterbesuche.
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Vortrag gehalten am 17.05.2018, Titel: „Kunst im Würgegriff der Macht“
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