Vorträge

Vortragsreihe im Sommersemester 2025

Theater als eine Schule der Lebenskunst

Heute ist man im Internet beinah live dabei, wenn sich in der Welt etwas ereignet. Was man erfährt, ist fragmentarisch und scheint daher oft chaotisch. Sicherlich schaffen diverse Medien bald mehr Licht auf die Ereignisse, die Wissenschaft befasst sich irgendwann mit ihnen, aber allein die Kunst sucht die menschliche Wahrheit jenseits der Ereignisse selbst. „Theater ist zu langsam, um direkt auf die Tagespolitik zu reagieren“, sagte Karin Beier, die Intendantin des Schauspielhauses. Es sei eine Chance, denn Kunst sei eine Form der Reflexion und Reflexion bräuchte Zeit. Manchmal braucht die Kunst viel Zeit, manchmal braucht sie wenig, aber Joachim Lux, der Intendant des Thalia Theaters, drückte es treffend aus, als er sagte, das Theater sei eine „Schule der Lebenskunst“. Mehr explizit sagte der Dramaturg Carl Hegemann vor einigen Jahren, es sei ein Ort, „an dem das menschliche Dasein als Drama“ reflektiert wird, wobei er das Drama als eine Bedingung dafür bezeichnete, „dass wir überhaupt mit Bewusstsein am Leben sind“. Grenzen fallen, Moral wackelt, Sicherheiten verschwinden, aber Schönheit erscheint. Die alten Griechen sprachen von Katharsis. Unsere Zeit schreckt vor zu großen Gefühlen zurück, vielleicht sollten wir einfach sagen, dass das Fragmentarische unserer Existenz im Theater überwunden werden kann. Wir fühlen uns wieder ganz. Am Beispiel aktueller Inszenierungen auf den Hamburger Bühnen wird die Verbindung zwischen Kunst bzw. Theater und Leben in den Vorträgen untersucht. Dass diese Verbindung gleichzeitig persönlich und gemeinschaftlich ist, wird thematisiert. Zwei Theaterbesuche mit anschließender Diskussion gehören zur Veranstaltung.

Für mehr Info: hier klicken

Vortrag gehalten am 17.05.2018, Titel: „Kunst im Würgegriff der Macht“

Zum Vortrag: hier klicken

Weitere Projekte